Dreckige
Vögel am Main: einen Nutzen finden
Von
Aryanna Petersen
Sie sammeln sich an allen Ufern am Main. Sie warten
auf Passanten, um etwas zum Essen zu bekommen.
Diese Vögeln, Schwäne, Möwen, Gänse, Enten und Tauben, sind nicht nur da
um angeschaut zu werden.
Im Kelsterbach, eine der kleinsten Dörfer am Main, mangelt
es nicht an diesen Vögeln. Auf dem neuen vor 3 Monaten renovierten Platz am Main
sammeln sich nicht nur Bürger. Man würde denken, dass der Sammelpunkt für die
Tiere gebaut wurde, da sie Tag und Nacht da sind. Das Wachstum
der Anzahl der Vögel in der Stadt führt dazu, dass die Bürger Kelsterbachs es langsam satt haben. Wie
kommt das, wo man in diesem kleinen Dorf doch nicht Scharren von Vögeln überall
sieht?
„Es macht wirklich wahnsinnig,“ erklärt Bürgerin
Louisa Gartmann. „Ich fühle mich, als ob ich in einem Schwellenland wohne. So
soll es nicht sein.“ Sie beklagt sich, die Treppen seien mit Vogelexkremente bedeckt.
Vögel säßen immer wo Menschen sich hinsetzen möchten. Und da wo es keine Vögel
gibt, liegen Exkremente. Seit etwa drei Jahren wohnt Gartmann hier und habe nie
so viel Dreck am Platz gesehen. Man finde kaum einen Platz zum Sitzen. Sie müsste jetzt einen neuen Platz finden, um
sich am Main entspannen zu können. Die Anzahl von Vögeln stiege schneller,
als je zuvor.
Gartmann ist nicht die einzige mit dieser Meinung.
Kelsterbacher Wissenschaftler Andreas Metz
sucht eine Lösung. „Die, die sich mit Vogelexkrament auskennen,“ sagte
Metz „wissen, dass es eine der schlimmsten Exkrementarten ist.“ Er erklärt
weiter, diese Vögel würden alles Mögliche fressen. Eine Gewohnheit, die ihre
Exkremente höchstens säuerlich macht. Es sei extrem schwer zu entfernen, ohne
gewissen Schaden auf der Fläche zu verursachen. „In Kelsterbach“ kommentierte
Metz „ist eine Lösung dringend nötig, da in letzter Zeit die Anzahl von diesen
Vögeln sich so stark erhöhte.“ Was hat Metz dann für eine Lösung?
„Es hat nicht mit wegjagen, töten oder sonst etwas
zu tun“ erklärt er. Er wolle auch nicht die Exkremente los sein. Paradoxerweise
seien die Exkremente die Lösung. „Man kann weder erwarten, dass die Vögel
verschwinden noch dass sie aufhören den Darm zu entleeren“ sagte er.
Man musse die Exkremente ändern. Würden
alle Exkremente von Enten, Schwäne, Möwen, Gänse und Tauben durch besondere Methoden
geändert werden, müssten zumindest alle öffenen Plätze mehr geschädigt werden
im Kelsterbach, rechnet der optimistische Wissenschaftler.
Vor wenigen Monaten nahm Metz Proben von den
Exkrementen und nahmen sie zum Labor. Mit Proben in eine Laborschale
entwickelte sich eine Zucht. Von dieser Zucht hofft Metz die Gene von
Vögelexkrement zu entschlüsseln. Aber warum? Metz begründet dies so: „Nachdem
ich weiß, was das Exkrement sauer macht, werde ich wissen, wie ich sie ändern
kann“. Sein Plan: Ein Spray entwickeln, das die Exkremente zu einem
Saubermittel macht.
Metz bat seine Kollegen bei der Goethe Universität
um Unterstützung, aber sie lehnten es Kopf schüttelnd und lachend ab. Solche
Forschung sei unrentabel und nutzlos. Es gebe keinen Mensch auf der Welt, der
Exkremente als Putzmittel je benutzen würde.
Das hält Metz nicht ab. Weil der Vögelbestand in
diesem Monat von rund 15 auf 50 Vögeln anwachsen ist, müsse eine Lösung
gefunden werden - und er ist kurz davor.
„Es wäre auch ganz einfach zu verwenden,“ Metz
meinte. Mit diesem Spray gäbe es umfangreiche weitere Möglichkeiten unsere
Städte sauber zu halten. Metzt rechnet, er werde im zwei Monaten einen Prototyp
fertig haben. Bis dann müssen die Kelsterbacher einen neuen Sammelpunkt finden.